Kirchenasyl: Rettung im letzten Augenblick
„Das Kirchenasyl ist eine uralte Tradition, zieht sich durch die ganze Bibel hindurch. Das hat es schon immer gegeben“, erklärt Anja Harzke. Heute handelt es sich um eine Übereinkunft zwischen Staat und Kirche, das weltliche Recht in kirchlichen Räumen nicht durchzusetzen. Es sei eine Chance für den Staat, noch einmal genauer hinzuschauen, denn die Begründungen der Abschiebungen sind oft nur formal. Etwa weil das erste Einwanderungsland nicht Deutschland war und nach dem Dublin-Abkommen nur dort der Antrag auf Asyl gestellt werden könne. „Das Kirchenasyl ist ein Schutzraum um nochmal durchzuatmen und den Behörden die Möglichkeit zu geben, nochmal drauf zuschauen“, sagt Anja Harzke. Immerhin könnten über 90 Prozent derjenigen, die Kirchenasyl beantragten, bleiben.