#CDUnchristlich: Theolog:innen protestieren gegen Migrationspolitik
Die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche e.V. veröffentlicht einen Appell an die CDU, ihre asylpolitischen Pläne zu korrigieren, die beim Bundesparteitag diese Woche im Rahmen des neuen Grundsatzprogramms beschlossen werden sollen. Mehr als 700 Theolog*innen und Pfarrer*innen unterzeichneten in den vergangenen Tagen den Aufruftext.
Mehr als 700 Pfarrer*innen und Theolog*innen unterzeichnen Aufruf
„Wir freuen uns sehr, dass mehr als 700 Pfarrerinnen und Pfarrer unseren Aufruf unterstützen und damit deutlich Einspruch einlegen gegen die asylpolitischen Pläne der CDU.“ sagt Pfarrerin Dietlind Jochims, Vorstandsvorsitzende der BAG Asyl in der Kirche und stellt fest: „Der asylpolitische Kurs im Grundsatzprogramm der CDU ist unchristlich. Der Platz von Christinnen und Christen ist an der Seite von Geflüchteten. Dort sollte auch die CDU stehen und Fluchtursachen bekämpfen, nicht Flüchtlinge.“ Im Mittelpunkt der Kritik steht die Absicht der CDU, das Recht auf Asyl de facto abzuschaffen indem ankommende Asylsuchende nach dem sog. „Ruanda-Modell“ direkt in andere Staaten außerhalb der Europäischen Union abgeschoben werden sollen. Dort würden ihre Asylanträge geprüft und die Menschen sogar nach positivem Bescheid verbleiben.
Die BAG Asyl in der Kirche fordert, dass die CDU internationales Recht achten sollte, statt es abzuschaffen. Maßstab aller flüchtlingspolitischen Lösungsansätze müssten immer die unveräußerliche Menschenwürde sowie die Menschenrechte sein, so Jochims – und ergänzt: „Das Recht auf Asyl ist auch eine Lehre aus dem Nationalsozialismus: Nie wieder sollen Schutzsuchende in Europa vor verschlossenen Türen stehen. Nie wieder sollen Menschen zurück in Lebensgefahr gedrängt werden. Die CDU muss, wenn sie es mit der Brandmauer gegen rechts ernst meint, dieses Recht verteidigen und hochhalten statt es mit Füßen zu treten.“
Der Appell richtet sich nicht nur an die CDU, sondern fordert auch Kirchenleitungen auf, alle politische Programme abzulehnen, die nicht von Nächstenliebe und Humanität geleitet sind. Zu oft würden Kirchenleitungen schweigen, statt sich mutig, klar und unmissverständlich für den Schutz von Geflüchteten einzusetzen.
Der Appell „Verratet die Flüchtlinge nicht“ steht online unter https://kirchenasyl.de/verratet-die-gefluechteten-nicht/.
Zu den mehr als 700 Unterzeichnenden gehören u.a. Jörg Alt SJ, Christina Brudereck, Stephan Anpalagan, Sarah Vecera, Quinton Caesar, Birgit Mattausch.
Kontakt: Pastorin Dietlind Jochims, Vorsitzende der Ökumenischen BAG Asyl in der Kirche e.V.
info@kirchenasyl.de; Telefon: 030-25898891